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Betroffene Ehepartner und Angehörige Führer der Kirche Hilfsmittel

Hat mein Ehepartner ein Problem mit Pornografie?

Betendes Ehepaar

Rory Reid (PhD) und Dan Gray
Fachsozialarbeiter für Klinische Sozialarbeit

Heutzutage sind viele Eltern und Ehepartner beunruhigt, weil man so einfach auf pornografisches Material zugreifen kann. Der negative und zerstörerische Einfluss der Pornografie hat schon viel Schlimmes angerichtet. Sie haben möglicherweise ähnliche Bedenken. Vielleicht vermuten Sie – aufgrund von Beweisen oder aufgrund eines bestimmten Eindrucks –, dass sich Ihr Ehepartner mit pornografischen Inhalten beschäftigt. Zuverlässig feststellen, ob ein Ehepartner Probleme mit Pornografie hat, ist ein schwieriger, aber doch wichtiger erster Schritt, das Problem anzugehen und mit den Vermutungen, die Sie vielleicht haben, umzugehen.

Hat mein Ehepartner ein Problem?

Festzustellen, ob es ein Problem mit Pornografie gibt, ist ein Balanceakt. Weil man nur über unvollständige oder mangelhafte Informationen verfügt, tun einige Ehepartner bestimmte Verhaltensweisen ab, die eigentlich angesprochen werden sollten. Eine Frau entschuldigte beispielsweise den Pornografiekonsum ihres Mannes, obwohl sie frustriert und angewidert war, weil sie davon ausging, dass es sich dabei um typisches Verhalten von Männern handelte. Als seine Gewohnheit zu weiteren Problemen führte, bedauerte sie, dieses Verhalten nicht schon früher angesprochen zu haben. Einer anderen Frau kam es verdächtig vor, dass ihr Mann bis in die Nacht hinein am Computer saß. Er meinte, es hätte mit der Arbeit zu tun. Anstatt ihre Bedenken anzusprechen, ging sie jeden Abend einfach ins Bett. Einige Monate später musste sie herausfinden, dass ihre Vermutung richtig gewesen war und sich ihr Mann Pornografie angeschaut hatte. Beide Beispiele verdeutlichen, dass man hätte mehr in Erfahrung bringen und Verhaltensweisen ansprechen sollen.

Anzeichen für ein bestehendes Problem

Oftmals regt sich Argwohn lang bevor unangemessenes Verhalten zutage tritt. Es gibt mehrere Anzeichen, die auf ein Problem mit Pornografie oder damit zusammenhängende Verhaltensweisen schließen lassen. Zu diesen Anzeichen, von denen einige von der National Coalition Against Pornography (Aktionsbündnis gegen Pornografie) herausgearbeitet wurden, gehören unter anderem:

  1. Verlust des Verlangens nach sexueller Intimität oder ein unersättliches Verlangen danach
  2. Einführung ungewöhnlicher sexueller Praktiken
  3. verringerte seelische, physische, gesellschaftliche, geistige und intellektuelle Nähe und Intimität
  4. Vernachlässigung von Aufgaben und Pflichten
  5. vermehrte Isolation (wie beispielsweise spät nachts vor dem Computer sitzen); Absondern von der Familie
  6. erhöhte Reizbarkeit, ungewöhnliche Gefühlsschwankungen
  7. unerklärte Abwesenheit
  8. Selbstbefriedigung wird sexueller Intimität mit dem Ehepartner vorgezogen
  9. unerklärte Geldgeschäfte
  10. grober, kurzer, gefühlloser und unpersönlicher Geschlechtsverkehr

Informationen sammeln

Wenn diese Anzeichen in einer Ehe vorhanden sind, liegt möglicherweise ein Problem vor. Es ist sehr wichtig, sich dieser Anzeichen bewusst zu sein. Auch sollten korrekte und vollständige Informationen hinsichtlich des Problems zusammengetragen werden. Eine Frau war beispielsweise äußerst aufgebracht, als sie pornografische Bilder im Ordner für temporäre Internetdateien auf dem Familien-PC vorfand. Sie ging davon aus, dass sich ihr Mann Pornografie anschaute und malte sich den zerstörerischen Einfluss auf die Ehe aus, der nun Folge seines Verhaltens sein müsste. Als er von der Arbeit nach Hause kam, brach sie in Tränen aus und fing sofort an, ihn zu beschuldigen. Es stellte sich heraus, dass der Freund des Sohnes verantwortlich für die Bilder gewesen war. Auch wenn der Freund das nicht zugegeben hätte, so hätte es weitere Erklärungen dafür geben können, warum sich solche Bilder auf dem Computer befanden. Beispielsweise gibt es einige Marketingmethoden im Internet, bei denen mit neuester Computertechnologie ohne Wissen des Nutzers pornografische Bilder auf einen privaten Computer gesendet werden. Deshalb ist es immer sehr wichtig, ausreichend Informationen einzuholen und verschiedene Möglichkeiten zu bedenken, bevor man davon ausgeht, dass es ein Problem gibt.

Bedenken äußern

Wenn Sie nicht genau wissen, ob es ein Problem gibt, dies aber vermuten, dann sollten Sie Ihre Bedenken mit Ihrem Ehepartner besprechen. Möglicherweise gehören einige der aufgeführten Anzeichen zu Ihren Bedenken. Hören Sie zu und seien Sie bereit, Ihren Ehepartner nicht vorschnell zu verurteilen. Wenn es wirklich ein Problem gibt, kommt unangebrachtes Verhalten mit der Zeit ans Tageslicht. Es ist nicht angebracht, dass man sich bestimmte Inhalte ansieht, um sexuelle Fantasien über andere Frauen oder Männer anzuregen. Wenn Sie sich dadurch verletzt fühlen, dann seien Sie sich bewusst, dass Ihre Gefühle berechtigt sind und zur Sprache kommen müssen.

Es ist wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass ein Mensch sich ändern kann. Das Problem muss aber immer aus Hoffnung und Liebe heraus angesprochen werden. Das Ziel soll Genesung, Heilung, Umkehr und die Wiederherstellung von wahrer und gesunder Intimität sein. Eine solche Genesung und Heilung steht allen durch das Sühnopfer Jesu Christi offen.

„Es ist wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass ein Mensch sich ändern kann. Das Problem muss aber immer aus Hoffnung und Liebe heraus angesprochen werden.“

– Rory Reid (PhD) und Dan Gray

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